Laufen und Walking bei Migräne

In einer Studie an der Universitätsklinik Kiel in Zusammenarbeit mit der Deutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) wurde die Wirkung von Laufen und Walking auf Migräne und Kopfschmerzen untersucht. Ziel der Untersuchung war es, einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Migräneattacken und körperlicher Aktivität zu finden.

Studienaufbau

Um diese Studie durchzuführen, wurden 52 Probanden ausgewählt, welche bereits über 20 Jahre lang Schmerzerfahrungen hatten.
Die Studienteilnehmer wurden in eine Laufgruppe und eine Walkinggruppe eingeteilt. Beide Gruppen hatten ein 10-wöchiges Ausdauertraining zu absolvieren.

Maßgeblich für die Untersuchung waren die Symptome der Probanden jeweils acht Wochen vor dem Training und acht Wochen danach.

Sowohl die Walking-Gruppe als auch die Lauf-Gruppe hatte ein Trainingspensum von drei mal 30 Minuten aerobes Ausdauertraining zu absolvieren.

Von den ursprünglich 52 Studienteilnehmern sind im Verlauf des zehnwöchigen Trainings 24 ausgeschieden, was einem Drop-Out von fast 50% entspricht.

Ergebnisse

Acht Wochen nach dem Training war die Häufigkeit der Migränetage bei der Laufgruppe um 17,2% und die Kopfschmerzstunden um 21,8% reduziert. Als Vergleichswert diente die Messung, welche acht Wochen vor dem Training durchgeführt wurde.

Die Gruppe der Walker konnte die Zahl der monatlichen Migräneattacken – verglichen mit der Messung vor dem zehnwöchgen Training – um 1,3 senken.

Den Zusammenhang zwischen den positiven Ergebnissen des Laufens und Walkings auf Kopfschmerzen und Migräne vermuten die Studienautoren in einem Anstieg der Schmerzschwelle.
Diese Schmerzschwelle ist an die Ausschüttung von Stresshormonen gekoppelt. Aerobes Ausdauertraining fördert den Abbau dieser Stresshormone maßgeblich und trägt somit indirekt zur Linderung von Kopfschmerzen und Migräne bei.

Fazit

Die Studienlage bezüglich der Zusammenhänge zwischen Walking oder Laufen mit dem Thema Migräne ist noch eher dünn. Dennoch geht es auch hier in die Richtung eines positiven Zusammenhangs. Erstaunlich ist die hohe Abbruchquote von fast 50% obwohl die Anforderungen bei netto 90 Minuten Walking oder Laufen pro Woche nicht besonders anspruchsvoll waren.

Dennoch sind die Studienautoren überzeugt, dass die Bewegungstherapie neben der medikamentösen Therapie die höchste Therapietreue (Compliance) mit sich bringt.

Vorstudien haben gezeigt, dass die Reduktion der Symptome mit dem Anstieg der körperlichen Fitness zuammenhängt. Das bedeutet, dass ein Ausdauertraining echte Ergebnisse liefern sollte um einen messbaren Erfolg zu erzielen.

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